Bei der Shuffleboard-WM im kanadischen High River ist den deutschen Frauen eine Überraschung gelungen. Als Außenseiter gestartet, holte die deutsche Mannschaft vor den großen Favoriten Kanada und USA erstmals den Weltmeistertitel. Beste Deutsche war dabei die Meerbuscherin Irene Hoffmanns mit 9 Siegen aus 11 Spielen. Damit war sie auch gleichzeitig viertbeste aller Teilnehmerinnen. Weiterhin spielten im deutschen Team Renate Hirning und Birgitt Hußmann aus Langenselbold, sowie die in Kanada lebende Ilse Wendland.
Für den deutschen Verband, die German Shuffleboard Association (GSA), war dies nach den beiden zweiten Plätzen 2011 und 2017 im Einzel die erste Goldmedaille bei Weltmeisterschaften überhaupt. Die Freude nach dem erlösenden letzten Schuss im Finale gegen Kanada war entsprechend groß und das vierköpfige Frauenteam lag sich jubelnd in den Armen. Auch die Zuschauer in der umfunktionierten Eishockey-Arena honorierten den Auftritt des Underdogs mit reichlich Applaus. Dabei zeichnete sich der Erfolg bereits in der Vorrunde ab, denn schon nach dem knappen 2,5 : 1,5 Sieg gegen Japan im Eröffnungsspiel und dem folgenden 3:1 gegen die USA belegte das deutsche Damen-Quartett den ersten Gruppenplatz. Mit insgesamt 6 Siegen, 3 Unentschieden und nur 1 Niederlage in den 10 Vorrundenspielen verteidigten die deutschen Damen den Platz an der Sonne und erreichten zum ersten Mal ein Endspiel.
Das Finale gegen die erfolgsverwöhnten und zudem noch mit Heimvorteil ausgestatteten Kanadierinnen startete zunächst weniger gut, denn zu Beginn der vier gleichzeitig ausgetragenen Partien lagen alle Spielerinnen zunächst zurück. Je mehr der insgesamt 16 Durchgänge (Frames) jedoch gespielt wurden, desto besser fanden die deutschen Shufflerinnen ins Spiel und konnten am Ende nach teilweise brillantem Spiel noch mit 3:1 gewinnen. Erstmalig waren die Spiele auch als Live-Stream auf Social-Media-Kanälen zu verfolgen und gaben so den Daheimgebliebenen die Möglichkeit, den Triumph mitzuverfolgen.
Vor Ort fieberte natürlich auch das deutsche Männer-Team mit. Sie hatten bereits vorher ihre Spiel beendet und landeten auf Platz 9. Nach den beiden ersten Wettkampftagen hatten die deutschen Shuffler mit den 3 Meerbuschern Frank Bähren, Dieter Hoffmanns und Sebastian Runge sowie GSA-Präsident und zukünftigen Meerbusch-Rückkehrer Dieter Hußmann als Tabellenzweiter noch die Medaillenränge im Blick, konnten diese Leistung an den beiden letzten Tagen jedoch nicht mehr abrufen und mussten noch einige Teams vorbeiziehen lassen. Mit dem abschließenden 4:0 Sieg gegen Brasilien im Spiel um Platz 9 fand das Turnier dann aber doch noch einen versöhnlichen Abschluss und das gesamte deutsche Team feierte beim traditionellen Awards-Bankett den ersten Weltmeistertitel bis spät in die Nacht.
Die nächste Shuffleboard Team-WM findet 2020 vor der Traumkulisse des Pazifischen Ozeans an der australischen Gold Coast statt. Dort werden die deutschen Gold-Damen dann versuchen ihren Titel zu verteidigen. Vorher jedoch, im November 2019 werden in Wien die Titel der nächsten Einzel-Weltmeisterschaft vergeben. Auch hier möchten die Deutschen Shuffler wieder eine gute Rolle spielen.