2 x Gold und Bronze für deutsche Shuffler
Im Damenwettbewerb verteidigte die erst 14-jährige Fabienne Fluck ihren Titel aus 2017 im Finale gegen die Nr. 1 der europäischen Rangliste Kristin Gjelseth aus Norwegen. Dabei blieb die junge Limburgerin als Einzige der Damenkonkurrenz im gesamten Turnier ungeschlagen. Im Spiel um Platz 3 standen sich mit Ina Schwarten und Birgitt Hußmann zwei Spielerinnen aus Meerbusch gegenüber, wobei sich Ina Schwarten am Ende die Bronzemedaille sicherte.
Mit diversen weiteren Spielern und Spielerinnen in den Top 10 war das Turnier aus deutscher Sicht ein voller Erfolg.
Bereits am Mittwoch war das Orga-Team um Präsident, Geschäftsführer und Schatzmeisterin vor Ort, um, unterstützt von Ina & Alina Schwarten, Irene & Dieter Hoffmanns, sowie Kerstin & Sebastian Runge die nötigen Vorbereitungen zu treffen. 8 Courts plus gesamtes Equipment mussten transportiert, verlegt und ausgerichtet werden.
Webmaster und IT-Spezialist Oliver Schwarten hatte im Vorfeld ganze Arbeit geleistet und einen beeindruckenden Ergebnisservice eingerichtet. Dazu konnte er die technisch bestens ausgestattete Veranstaltungshalle nutzen, um sowohl den Aktiven als auch den Fans zu Hause direkt nach Spielschluss die Scores und die aktuellen Tabellenstände zu liefern. Zudem wurden die Finalspiele erstmals live auf YouTube übertragen.
Practice Day und “Meet n‘ Greet”
Bereits am Mittag wurden die ersten ausländischen Gäste in Empfang genommen. Der Check-in im Hotel konnte dank des Willkommensschalters zügig abgewickelt werden, so dass das Gros der Teilnehmer ab 15 Uhr die Zeit zum Training nutzen konnte. Dies galt auch für die Mitglieder der „Nederlandse Shuffleboard Vereniging“. Erstmals im Kreise der europäischen Shuffleboardfamilie vertreten, erhielt sie noch wertvolle Tipps zu Strategie und Taktik. Mit dem ein oder anderen Sieg konnten die Niederländer dann im Turnierverlauf diese Hinweise auch erfolgreich umsetzen.
Große Wiedersehensfreude herrschte später beim „Meet n‘ Greet“ Empfang am Abend. Die meisten Teilnehmer und Gäste kannte sich bereits von Länderspielen oder Weltmeisterschaften und so wurden bestehende Freundschaften aufgefrischt oder auch neue geknüpft, bevor Turnierdirektor Dieter Hußmann die Gruppeneinteilung bekanntgab.
Die Tische im Restaurant waren nicht nur liebevoll vom Team Ina Schwarten, Birgitt Hußmannund Uta Fluck dekoriert, sondern auch mit einem kleinen Willkommensgeschenk für die Teilnehmer bestückt.
Die Organisatoren hatten an jedem Tisch Spieler verschiedener Länder platziert, so dass echte internationale Atmosphäre aufkam. Die wurde auch zum Ausklang des Abends in der schmucken „History“ Bar gepflegt, in der sich die meisten Teilnehmer noch einmal zusammengefunden hatten.
Eröffnungszeremonie
Während beim Einmarsch in die Halle allenthalben fröhliche Gesichter und kleine, wehende Länderfähnchen zu sehen waren, wurde die Stimmung bei den Nationalhymnen der Teilnehmerländer entsprechend feierlich.
Bevor die Spiele formell eröffnet wurden, erhielten die Aktiven noch eine umfassende Einweisung in den Turnierablauf und die entsprechenden Regeln.
Turnierablauf
Die Organisatoren waren bestrebt, einerseits alle Gruppen möglichst gleich spielstark zu besetzen, andererseits aber auch mit Teilnehmern aus den verschiedenen Ländern zu versehen.
Nach der Vorrunde, in der im Modus „Jeder gegen Jeden“ gespielt wurde, qualifizierten sich die besten 4 Spieler jeder Gruppe für die Finalspiele. Nummer fünf und sechs jeder Gruppe spielten anschließend um die Plätze 17 bis 24.
Freitag – Vorrunde
Damen
Gruppe B hatte mit der in der Europa-Rangliste führenden Norwegerin Kristin Gjelseth eine klare Favoritin auf den Gruppensieg. Neben Irene Hoffmanns aus Meerbusch und Cathy Seaman aus England wollte auch die Ludwigshafenerin Ulrike Brug für eine Überraschung sorgen. Am Ende setzte sich jedoch die Favoritin mit 3 Siegen durch und Irene Hoffmanns belegte Platz zwei. Auf Platz drei und vier erreichten Cathy und Ulrike jeweils noch die Finalspiele.
Eindeutig war das Ergebnis in Gruppe D. Hier marschierte Birgitt Hußmann aus Meerbusch mit 3 Siegen an die Tabellenspitze, gefolgt von der Limburgerin Petra Lenert und Lesley Davis (UK). Für die amtierende Einzel-Weltmeisterin Ellen Hansson aus Norwegen reichte es überraschenderweise nur zum vierten Rang in der Gruppe.
Herren
In Gruppe B standen mit dem vierfachen Deutschen Meister Sebastian Runge aus Meerbusch (5 Siege) und dem Rodenbacher Jogi Engler (2 Siege) zwei Deutsche, die sich mit Rang 1 bzw. 4 für die nächste Runde qualifizierten. Der Norweger Olav Hansson (Skisprungweltmeister 1982) belegte mit 3 Siegen Rang 2, gefolgt von Sean Davis aus England (3 Siege) der den direkten Vergleich gegen Olav verloren hatte. Mit je einem Sieg reichte es für den Norweger Bård Snilsberg und dem einzigen Vertreter Österreichs Gerald Paar nicht zum Erreichen der Top 16.
Ausgeglichen besetzt war Gruppe D mit 3 deutschen Spielern: Stefan Stadtmüller, Sascha Blättel (beide Limburg) und Dieter Hoffmanns aus Meerbusch. Pål Gjelseth als einer von Norwegens Top-Spielern, ein weiteren Norweger, Terje Hanssen-Tangen, sowie der für den polnischen Verband startende Lukasz Cegiela machten hier das halbe Dutzend voll. Am Ende mussten Sascha Blättel und Terje Hanssen-Tangen auf Rang 5 und 6 knapp die Segel streichen. Davor platzierten sich Pål mit 4 Siegen auf Rang 1, gefolgt von Lukasz und Dieter mit je 3 Siegen sowie Stefan (2).
Die geschilderten Ergebnisse boten natürlich genügend Gesprächsstoff für das gemeinsame Abendessen im Hotel und den allabendlichen gemütlichen Ausklang.
Samstag – Finalspiele
Die Spiele um die Plätze 17 bis 24 fanden zeitgleich statt und boten allen Spielern noch einmal Gelegenheit Erfolgserlebnisse für sich zu verbuchen.
So sicherten sich bei den Herren Sascha Blättel und Oliver Schwarten die Plätze 17 und 21.
Im Achtelfinale der Damen konnten sich 8 deutsche Damen platzieren. Dabei konnten sich Petra Lenert aus Limburg und Irene Hoffmanns aus Meerbusch nicht gegen ihre Konkurrentinnen aus Norwegen durchsetzen. Sie spielten damit anschließend um die Plätze 9 bis 16.
Ina Schwarten gewann gegen Ellen Hansson (NOR), Birgitt Hußmann schlug Hilma van der Linde (NED) und auch Fabienne Fluck im innerdeutschen Duell gegen Ulrike Brug kam eine Runde weiter. Jessica Cegiela gegen Cathy Seaman (UK) und Ulla Voltin gegen Lesley Davis (UK) überstanden diese Runde ebenfalls schadlos. Somit waren 5 der 8 Viertelfinalisten Deutsche. Ein toller Erfolg für das deutsche Team.
Das war für die deutschen Herren Ansporn genug es den Damen zumindest gleich zu tun. Hier hatten 9 GSA-Vertreter das Achtelfinale erreicht. Mit Jogi Engler und Stefan Stadtmüller schieden davon zwei Spieler aus und zwar im rein deutschen Aufeinandertreffen mit einem der Top-Favoriten Marius Runge bzw. Dieter Hußmann. Mit Sebastian Runge konnte sich ein weiterer Deutscher nicht für das Viertelfinale qualifizieren. Die Siege von Bernd Uhl gegen Pål Gjelseth (NOR), Hubert Fluck gegen Olav Hansson (NOR) Dieter Hoffmanns gegen Peter Davis (UK), Steffen Simon gegen Sean Davis (UK) sorgten dafür, dass im Viertelfinale sogar 6 der 8 Startplätze von Deutschland belegt wurden.
Im Viertelfinale kam es dadurch zu zwei GSA-internen Partien. Dabei behielten Dieter Hußmann gegen Hubert Fluck und Bernd Uhl gegen Steffen Simon die Oberhand und zogen ins Halbfinale ein. Der einzig verbliebene Norweger im Viertelfinale, Hallvard Flatland verlor sein Spiel gegen Marius Runge und schied ebenso aus wie Dieter Hoffmanns gegen Trevor Seaman (UK).
Das Damen-Viertelfinale verlief ähnlich gut für die deutschen Shufflerinnen. Im internen GSA-Duell bezwang Birgitt Hußmann Jessica Cegiela, Fabienne Fluck besiegte Anne-Lise Flatland (NOR) und Ina Schwarten schlug Mona Grytten (NOR). Einzig Ulla Voltin musste Kristin Gjelseth (NOR) den Vortritt ins Halbfinale lassen.
In den Spielen um die Plätze 9 bis 16 setzte sich am Ende Irene Hoffmanns auf Rang 9 durch, Petra Lenert belegte Platz 12 Ulrike Brug wurde gute 15.
Das Halbfinale der Herren war somit eine weitgehend deutsche Angelegenheit. Marius Runge traf auf Bernd Uhl und war auf dem Weg ins Finale wieder einmal nicht zu stoppen.
Im zweiten Halbfinale bezwang Trevor Seaman aus England Dieter Hußmann und zog ins Endspiel ein.
Bei den Damen setzte Kristin Gjelseth ihren Siegeszug zunächst fort und gewann gegen Ina Schwarten. Ebenfalls ins Endspiel schaffte es Fabienne Fluck gegen Birgitt Hußmann.
Zwischenzeitlich hatten sich auch die Kandidaten für die Plätze 5 bis 8 herauskristallisiert. Rang 5 ging an Anne-Lise Flatland (NOR), vor Ulla Voltin, Jessica Cegiela und Mona Grytten(NOR).
Platz 5 der Herren ging an Hubert Fluck, gefolgt von Hallvard Flatland (NOR), Dieter Hoffmanns und Steffen Simon.
Im kleinen Finale bezwang Bernd Uhl Dieter Hußmann und holte sich Bronze. Ebenfalls Bronze gewann Ina Schwarten im Spiel gegen Birgtt Hußmann.
Die Endspiele hielten dann, was viele erhofft hatten: Spannung in beiden Spielen.
Mit starkem Finish sicherte sich Fabienne Fluck Gold vor der Norwegerin Kristin Gjelseth, die Silber gewann. Der Gewinn des zweiten Europameister Titels in Folge mit 14 Jahren ist sicherlich eine Ausnahmeerscheinung und wird so schnell nicht zu wiederholen sein.
Marius Runge gewann das Endspiel gegen Trevor Seaman (UK) am Ende souverän. Zwischenzeitlich konnte der englische Veteran das Spiel noch einmal ausgleichen, musste sich aber dann doch dem überzeugenden Spiel des 26-jährigen Meerbuschers beugen.
Glückwünsche von allen Seiten prasselten auf die Sieger, aber auch auf die Silbermedaillen Gewinner ein.
Emotionale Momente allenthalben.
Damit endete die 2. Europameisterschaft im Shuffleboard und die Protagonisten konnten sich auf die am Abend stattfindende Siegerehrung inklusive Gala-Dinner vorbereiten.
Gala-Dinner und Siegerehrung
Bevor das „Menü der Nationen“ serviert wurde, genossen Teilnehmer und Gäste einen Aperitif und ließen die Endspiele noch einmal Revue passieren.
Im Anschluss wurden die Siegerehrungen vorgenommen. Die drei Besten erhielten jeweils eine Disc, lackiert in Gold, Silber bzw. Bronze. Jeder Teilnehmer wurde auf die Bühne gerufen wurde und erhielt sein/ihr Teilnahmezertifikat samt Platzierung. Dies nahmen die anwesenden Präsidenten der Teilnehmerländer, Hallvard Flatland (NOR), Peter Davis (UK), Grietje Nauta (NED)und Dieter Hußmann (GER) vor.
Mit Standing Ovations wurden die beiden Turniersieger bedacht, die freudestrahlend die Trophäen in Empfang nahmen.
Nur noch Freude pur herrschte für den Rest des Abends, bei dem in der Bar noch kräftig das Tanzbein geschwungen wurde, ehe Teilnehmer und Gäste sich auf die Abreise am nächsten Tag vorbereiteten.
Für die Gastgeber der GSA stand allerdings vorher noch der Abbau der Courts samt Equipment in der Halle an. Getreu dem Motto „Viele Hände – schnelles Ende“ wurde jedoch auch diese Hürde aus dem Weg geräumt und so konnten alle gegen Mittag die Heimreise antreten.
Der Dank des GSA-Vorstandes gilt insbesondere allen Mitgliedern der German Shuffleboard Association, die dieses Event so einmalig gemacht haben.
Ein besonderes Dankeschön gilt unserem GSA-Mitglied Ulrich Heun aus Limburg, der während des gesamten Turniers wieder einmal für hervorragende Fotos gesorgt hat.
Glücklich und stolz sind alle GSA-Mitglieder über die beiden Europameistertitel unserer jungen Shuffler, die für die Zukunft viel Positives versprechen.
Die Platzierungen im Überblick
Gold | Fabienne Fluck | GER |
Silver | Kristin Gjelseth | NOR |
Bronze | Ina Schwarten | GER |
4 | Birgitt Hußmann | GER |
5 | Anne-Lise Flatland | NOR |
6 | Ulla Voltin | GER |
7 | Jessica Cegiela | GER |
8 | Mona Grytten | NOR |
9 | Irene Hoffmanns | GER |
10 | Cathy Seaman | UK |
11 | Lesley Davis | UK |
12 | Petra Lenert | GER |
13 | Ellen Hansson | NOR |
14 | Hilma van der Linde | NED |
15 | Ulrike Brug | GER |
16 | Grietje Nauta | NED |
Gold | Marius Runge | GER |
Silver | Trevor Seaman | UK |
Bronze | Bernd Uhl | GER |
4 | Dieter Hußmann | GER |
5 | Hubert Fluck | GER |
6 | Hallvard Flatland | NOR |
7 | Dieter Hoffmanns | GER |
8 | Steffen Simon | GER |
9 | Stefan Stadtmüller | GER |
10 | Sean Davis | UK |
11 | Sebastian Runge | GER |
12 | Lukasz Cegiela | POL |
13 | Pål Gjelseth | NOR |
14 | Olav Hansson | NOR |
15 | Peter Davis | UK |
16 | Jogi Engler | GER |
17 | Sascha Blättel | GER |
18 | Terje Hanssen-Tangen | NOR |
19 | Bård Snilsberg | NOR |
20 | Gerald Paar | AUT |
21 | Oliver Schwarten | GER |
22 | Herman Slump | NED |
23 | Petter Nielsen Berg | NOR |
24 | Ronald Huese | NED |