Das allererste Länderspiel zwischen England und Deutschland ist vorüber und die deutschen Teilnehmer sind wieder wohlbehalten in ihrer Heimat angekommen.
Neben dem Reisegepäck bringen sie eine ganze Menge neuer, interessanter Eindrücke und natürlich auch die Freude über den 84:24 Erfolg mit von der Insel.
Die ersten Shuffler trafen bereits vergangenen Mittwoch im Spielort Wymondham ein und hatten somit reichlich Gelegenheit, die historische Marktstadt selbst, sowie die in wenigen Kilometern Entfernung gelegene Stadt Norwich zu erkunden.
Bis Donnerstag hatten dann alle deutschen Spieler den Weg in die Grafschaft Norfolk gefunden und sich im Townhouse Hotel einquartiert. Das kleine Hotel mitten im Zentrum war fortan fest in deutscher Hand, denn nachdem die schwarz-rot-goldene Delegation ihre Zimmer bezogen hatte, war das Hotel ausgebucht.
Am Donnerstagabend trafen sich die beiden Mannschaften zum „Meet & Greet“ im Pub „The Heart“. Mit dabei auf deutscher wie auf englischer Seite natürlich auch die Fans und Angehörigen. Schnell entstanden in der lockeren Pub-Atmosphäre intensive Gespräche und erste Freundschaften.
Am nächsten Morgen waren beide Teams unter Anleitung des englischen Chef-Organisators Peter Davis, seines Zeichens auch Präsident der UK Shuffleboard Association, zunächst damit beschäftigt die vier Courts fachgerecht aufzubauen, bevor ein kurzes Einspielen die heiße Phase des Länderspiels einläutete.
Die jeweils 12 Spieler beider Länder wurden in 2 Gruppen à 6 Shuffler aufgeteilt, um so die ersten 6 Spiele zu absolvieren. Obwohl bereits nach wenigen Runden einiges auf einen Sieg der deutschen Nationalmannschaft hindeutete, waren viele Spiele umkämpft und wurden oft erst gegen Ende der zu spielenden 8 Frames entschieden. Zudem zeigten sich die Briten überaus wissbegierig, was Taktik und Strategie des Spiels anging. Sie setzten die gewonnenen Erkenntnisse danach auch zielgerichtet ein und konnten so im Verlauf der zwei Tage einige Spiele für sich entscheiden. Am Ende des ersten Wettkampftages stand jedoch ein deutlicher 44:12 Vorsprung für Deutschland auf der Anzeigetafel.
Für die Anzeigetafel und besonders für die sportliche Rivalität zwischen Nationalmannschaften aus England und Deutschland interessierten sich die Vertreter der Presse und des regionalen Fernsehens. Sie hatten bereits im Vorfeld berichtet und führten auch während des Events zahlreiche Interviews mit den Spielern.
Den Abend verbrachte die deutsche Nationalmannschaft bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Marrakech“. Hier war der Name Programm. Die marokkanischen Gerichte waren hervorragend und fanden bei Allen Zuspruch. Die Lage des Restaurants direkt im Hotel hatte natürlich auch seine Vorteile.
Tag 2 brachte die Fortsetzung der Spiele, wobei die Spieler nun anhand ihrer bisher gezeigten Leistungen gesetzt wurden und so jeweils drei Shuffler beider Länder mit vergleichbarer Stärke gegeneinander antraten. So hatten die meisten Spieler zum Schluss des Länderspiels 9 Spiele absolviert.
Eine besondere Leistung vollbrachten dabei die beiden Meerbuscher Marius Runge und Dieter Hoffmanns, die alle 9 Spiele gewannen und somit einen „Perfect Record“ aufstellten. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Leistung der erst 12-jährigen Fabienne Fluck aus Limburg. Mitgereist um erste Erfahrungen im Kreis der Nationalmannschaft zu sammeln, sprang sie als Ersatzspielerin ein und konnte, unterstützt von den mitgereisten Fans aus der eigenen Familie, insgesamt 3 von 6 Spielen gewinnen.
Die Entscheidung über den Sieger dieses Länderspiels war bereits zeitig gefallen. Nachdem die Deutschen die Marke von 55 gewonnenen Spielen erreicht hatten, war ihnen der Gesamtsieg sicher, der am Ende mit 84:24 nicht ganz unerwartet doch recht deutlich ausfiel. Dies soll aber die Leistung der britischen Shuffler nicht schmälern, die von Spiel zu Spiel zulegten und am zweiten Tag einige überraschende Siege feiern konnten. Zukünftige Begegnungen mit England, das haben in der Vergangenheit bereits die Aufeinandertreffen mit Norwegen gezeigt, werden für Deutschland bestimmt nicht einfacher.
Gelegenheit zur Revanche besteht für die britischen Shuffler bereits im März 2017 bei der ersten Shuffleboard Europameisterschaft, die im hessischen Hohenroda stattfinden wird.
Einige der Akteure werden sich aber schon im Oktober 2016 bei der WM in Florida wiedersehen. Vielleicht besteht dann schon die Möglichkeit zur Revanche. Für die Vertreter beider Länder sind Spiele gegen England bzw. Deutschland dann eben doch etwas Besonderes.
Etwas ganz Besonderes war auch der Abschlußabend, den beide Teams mit ihren Angehörigen in einem Restaurant in Wymondham verbrachten. An Tischen mit gemischter deutsch-englischer Besetzung ergaben sich intensive Gespräche und Gelegenheit, auf die vergangenen Tage zurück zu blicken. Die Präsidenten beider Shuffleboard-Länder würdigten das Länderspiel als Zeichen einer positiven Entwickung von Shuffleboard in Europa und als Beginn einer tiefen Freundschaft zwischen den Vertetern beider Länder. Zum guten Schluß rundete der gemeinsame Besuch im Pub The Feathers den Abend ab.
Auf diesem Wege bedankt sich die GSA noch einmal ganz besonders für die besondere Gastfreundschaft, die wir bei unseren britischen Freunden genießen durften. Die UK Shuffleboard Association mit ihren Spielern ist definitiv eine Bereicherung für den Shuffleboard Sport.
Der Dank des GSA-Vorstands gilt aber natürlich auch und vor allem den deutschen Spielern und mitgereisten Fans, die mit ihrer Freundlichkeit und Offenheit für eine besonders harmonische Stimmung während der gesamten Reise gesorgt haben. Ein dickes Kompliment an Alle!
Ein tolles langes Wochenende und ein ebensolcher Artikel! 🙂